Behandlungsverfahren

Bobath
Das Bobath-Konzept bildet als ein neurologisches Verfahren eine wesentliche Grundlage unserer Behandlung bei Patienten mit zerebral bedingten Bewegungs- und Handlungsfunktionseinschränkungen. Die Behandlung Erwachsener umfasst die Anbahnung und das Wieder-erlernen von Bewegungen und Funktionen mit dem Ziel, wieder eine größtmögliche Selbständigkeit bei der Erfüllung der täglichen Anforderungen und der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben (Freizeit) zu erlangen. Um diese Selbständigkeit zu sichern oder anzubahnen, bieten wir Behandlungen im häuslichen Bereich an. Hierbei ist das interdisziplinäre Arbeiten sehr wichtig.

Hirnleistungstraining/neuropsycho-logisch orientierte Behandlung
Das ergotherapeutische Hirnleistungstraining dient der gezielten Therapie krankheitsbedingter Störungen der neuropsychologischen Hirnfunktionen wie z. B. der Merkfähigkeit, Ausdauer, Orientierung, Handlungsfähigkeit, Problemlösung, Aufmerksamkeit, Konzentration, Alltagsbewältigung und Kognition. Dabei werden verschiedene Verfahren wie z. B. das Neurotraining nach Verena Schweizer sowie diverse Therapiematerialien und Therapiesoftware (Cogpac) eingesetzt.

Konzentrationstraining
(z. B. nach Schweizer, Döpfner) Zur Verbesserung von Konzentration und Ausdauer bieten wir ein gezieltes Training in Einzel- oder auch in Gruppensituationen an. Hierbei soll das Kind lernen, sich nicht von seinen Aufgaben ablenken zu lassen.

Feldenkrais
Im Zentrum steht das persönliche Bewegungsmuster des Menschen. Durch Beobachtung, Konzentration und Nachspüren von physiologischen Bewegungsabläufen wird die Selbstwahrnehmung angeregt, wodurch sich das Bewegungssystem zentral neu organisieren kann. Durch diese Form der Selbstwahrnehmung können pathologische Bewegungsmuster verändert und/oder abgebaut werden. Die Feldenkrais-Methode basiert auf neurophysiologischem Wissen.

Wahrnehmungsförderung/basale Stimulation
Bei der Wahrnehmungsförderung und basalen Stimulation werden dem Betroffenen zum Erhalt und zur Förderung seines Körperschemas gezielte Stimulationen durch taktil-haptische Reize (Tasten, Greifen), somatische Reize (Druck, Bewegung, Schmerz, Wärme, Kälte etc.) und vestibuläre Reize (Gleichgewichtsempfinden) angeboten. Diese Reize werden über Hautkontakt oder Medien (Igelbälle, Bürsten, Vibrationsgeräte, Wippbrett etc.) sowie auch durch Düfte, Musik und Bilder übermittelt. Ziel ist es dabei, dem Betroffenen zu helfen, seine Wahrnehmungs-, Bewegungs- und Kommunikationsfähigkeit zu erhalten.

Alltagsorientiertes Training (AOT /ADL)
Ein wichtiges Tätigkeitsfeld ist die Beratung des Betroffenen und seines Umfeldes sowie das behutsame Erweitern der Aktivitäten im Alltag. Dabei kann für eine Person der selbständige Toilettengang im Vordergrund stehen, während für andere das Autofahren, Fahrrad-fahren, Essen mit Messer und Gabel, das unabhängige Einkaufen-gehen, die Telefonbenutzung oder das Zurechtfinden in der eigenen Wohnung von großer Bedeutung ist. Zu den Inhalten eines ADL-Trainings können deshalb unter anderem ein Selbständigkeitstraining (z. B. verschiedene Transfertechniken, Hygienebereich), Haustraining und Rollstuhltraining gehören.

Hilfsmittelversorgung
Damit dem Betroffenen eine größtmögliche Selbständigkeit im häuslichen wie auch im sozialen Umfeld ermöglicht werden kann, ist häufig auch eine Versorgung mit entsprechenden Hilfsmitteln notwendig. Wir beraten bei der häuslichen Hilfsmittelversorgung, bei Bedarf auch bei der Herstellung individuell angepasster Hilfsmittel, der Anpassung der Wohnung sowie eines behindertengerechten Kraftfahrzeugs, sofern dieses in der Erstrehabilitation noch nicht möglich war. Hierbei ist es uns wichtig, sich mit allen Beteiligten und angrenzenden Therapiebereichen auszutauschen, um gemeinsam optimale und individuelle Lösungswege zu finden. Der Leitsatz "so viel wie nötig – so wenig wie möglich" zur Erreichung der größtmöglichen Selbständigkeit und Unabhängigkeit sollte hierbei nicht außer Acht gelassen werden.